Plötzlich, wie aus dem nichts sind sie da. Schmerzen beim Kontakt mit Speichel und Nahrungsmittel. Auch das Schlucken und Sprechen kann sehr unangenehm sein. Kurz gesagt, es tut höllisch weh. Schaut man in den Mund findet man an der Stelle des Schmerzes eine scharf begrenzte, muldenförmige Veränderung des Gewebes, die mit einem weißen Belag ausgekleidet ist. Diese Veränderung kann kreisrund oder oval sein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dies eine Aphte.
Aphten treten einzeln oder zu mehreren auf und werden meist 2-5 Millimeter groß. Seltener sind große Aphten mit einer Größe von 1-3 Zentimeter. Es sind runde oder ovale muldenförmige Schleimhautveränderungen, die überall im Mundgebiet, bis hin zum Rachen auftreten können. Ein gelblich-weißlicher Belag füllt die ganze Aphte aus. Im Durchschnitt führen die Aphten zu einem 1-2 wöchigen Leiden. Während kleine Aphten, meist nach 4-14 Tagen wieder abgeheilt sind, benötigen große Aphten auch schon mal bis zu 6 Wochen bis sie abheilen. Im Mund sind Aphten lästig aber harmlos. Anders sieht die Situation aus, wenn die Aphten im Genitalbereich oder an anderen Körperstellen auftreten. Dann sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Es gibt sehr selten die Veranlagung bei Menschen, Aphten am Auge zu bekommen was zur Erblindung führen kann. Dies ist jedoch nicht zu verwechseln mit der kleinen, lästigen Aphte im Mundbereich. Auch wenn Aphten länger als 6 Wochen bestehen, sollte ein Arzt kontrollieren ob es sich um eine Aphte, oder ob es sich um eine andere krankhafte Veränderung der Mundschleimhaut handelt. Die Ursache der Entstehung ist bis heute nicht geklärt. Folgende Ursachen hält man heute als Auslöser für Aphten möglich:
• Stress
• Schlafmangel
• Angeschlagenes Immunsystem
• Nahrungsmittelallergie
• Nahrungsmittelunverträglichkeit
• Schwere Traumata (Verletzungen körperlich oder psychisch)
• Herpesviren
• Medikamentennebenwirkungen
• Schwankender Hormonhaushalt
• Akute Infekte
• Magen Darm Störungen
• Psychische Belastungen
• Vererbung
Die Vorbeugung:
Um Vorzubeugen wird empfohlen eine gute Mundhygiene zu betreiben und Spülungen mit Distelöl, Sonnenblumenöl oder Kamillenextrakt durchzuführen. Auch das regelmäßige Spülen mit 0,1 % Chlorhexidinmundspülung soll helfen. Da Chlorhexidin Nebenwirkungen entfalten kann und auf Dauer einen dunklen Belag auf die Zähne legt, ist eine Vorbeugung für lange Zeit mit Chlorhexidin zu überdenken.
Die Behandlung:
Hat man eine Aphte, so gibt es einige Hausmittel auf die man zurückgreifen kann. So soll Lakritze gegen die Aphte helfen. Diese wird aus der traditionellen Heilpflanze Süßholzwurzel hergestellt. Auch Propolis wird zur Behandlung der Aphten genannt. Gerade bei Propolis muss jedoch bedacht werden, dass viele Menschen auf Propolis allergisch reagieren. Die einfacheren Hausmittel sind Salbei und Myrrhentinkturen, oder Kamillenextrakte. In der Apotheke findet man prednisolonhaltige Mundheilsalben die man 1-2 mal täglich auf die betroffene Stelle auftragen kann. Auch gibt es Cremen und Lutschpastillen zur Schmerzlinderung, die Anästhetika enthalten. Da die Ursache der Aphten nicht eindeutig geklärt ist, erfolgt die Behandlung mit schmerzstillenden, desinfizierenden und entzündungshemmenden Medikamenten. So zum Beispiel mit Betamethasonlösung oder Dexamethason-Paste. Interessant sind neueste Erkenntnisse, dass Nikotin auf Keratinozyten einen entzündungshemmenden Effekt hat. Das stellt nun keinen Grund dar, das Rauchen anzufangen, führt aber dazu, dass es Überlegungen gibt, bei Aphten auch Nikotinkautabletten einzusetzen.
Weiter sollte man während die Aphten im Mund bestehen:
• Keine Zahnpasten mit Natriumlaurylsulfat (SLS) verwenden.
• Keine harten Speisen (z.B. Zwieback)
• Keine Nüsse
• Keine sauren Speisen
• Keine salzigen Speisen
• Keine Obstsäfte
• Keine Zitrusfrüchte
• Keine Tomaten
• Keine Gewürze wie Pfeffer, Paprika und Curry sowie stark gewürzte Speisen
• Keine alkoholischen Getränke
• Keine CO² haltigen Getränke
Aphten sind, solange sie im Mund auftreten, lästig aber harmlos. Sie können jedoch die Lebensqualität enorm einschränken und brauchen teilweise ziemlich lange, bis sie wieder verschwunden sind. Bis heute ist nicht sicher wie diese Schleimhautveränderungen überhaupt entstehen, und was sie auslöst. Es ist daher auch keine gezielte Behandlung der Aphten durchführbar. Die Maßnahmen beziehen sich ausschließlich auf Schmerzausschaltung, Entzündungshemmung und Desinfektion. Auch die Vorsorgemaßnahmen konzentrieren sich auf die allgemeine Stärkung des Immunsystems. Bisher bleibt damit jedem Betroffenen eigentlich nur, sich gesund und fit zu halten. Kommt es dann doch zur Aphte kann man sich mit den oben genannten Hilfsmitteln über die Runden helfen, bis sich die Aphte wieder von selber verabschiedet hat.