Weihnachtszeit – Die Hochleistungszeit für unsere Zähne

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, steht man beim Zahnarzt vor der Tür. So sollte es normalerweise nicht laufen. Doch während die Adventszeit für uns die Zeit des süßen Genusses darstellt, ist sie für unsere Zähne Stress pur. All den Verlockungen zu wiederstehen, muss aber gar nicht sein, wenn man sich an ein paar kleine Regeln hält.

Bevor das Fest unerträglich wird, weil auch Schmerztabletten keine Abhilfe schaffen, können Patienten bundesweit zahnärztliche Notdienste kontaktieren. proDente veröffentlicht die zentralen Info-Stellen der zahn‰äztlichen Notdienste aller Bundesländer auf der Internet-Seite www.prodente.de. Somit ist auch während des Besuchs bei Verwandten in anderen Bundesländern schnell der entsprechende Fachmann an der Strippe. In allen Bundesländern sind zentrale Anlaufstellen im Internet veröffentlicht, die den Patienten weiterhelfen. Einzige Ausnahme: In Westfalen-Lippe muss der Patient die Internet-Seiten der jeweiligen Kommunen oder Kreise ansteuern oder auf Verˆffentlichungen in der Tageszeitung achten.Es ist wieder so weit. Die Vorweihnachtszeit ist in vollem Gange und es gibt Süßes an allen Ecken und Enden. Da findet man Schokolade, Plätzchen, Zuckerstangen und Lebkuchen. Es gibt Klebriges wie Honig, Karamell, Chips und natürlich auch saures wie Drops, Orangen und Zitronen. Auch versteckter Zucker findet sich in Glühwein, Punsch und deren alkoholfreien Varianten. Der absolute Härtetest sind gebrannte Mandeln und Co. Hier trifft Zucker auf Hartes. Nun ist gute Zahnsubstanz gefragt. Immerhin können zwischen den Zähnen Kaukräfte von über 30 kg aufkommen. Wer rechtzeitig beim Zahnarzt war, ist klar im Vorteil, denn wenn Füllungen schon Risse haben und wurzelkanalbehandelte Zähne nicht überkront sind, ist die Bruchgefahr sehr hoch. Auch für die Bakterien in unserem Mund ist jetzt die schönste Zeit im Jahr. Zucker und Kohlenhydrate im Überfluss, das heißt für die Bakterien im Biofilm fressen und vermehren. Wahrlich paradiesisch für diese Mikroorganismen. Werden vor allem den ganzen Tag über, kleine Portionen Zucker und Kohlenhydrate gegessen, so ist dies ein wahres Fest für die Plaquebewohner. Das Ergebnis ist ein ständiger Säurealarm für unsere Zähne.

Muss man aber nun wirklich auf all die leckeren Naschereien verzichten? Aus zahnmedizinischer Sicht bestimmt nicht. Man sollte nur ein paar Dinge beherzigen. Zunächst ist eine Kontrolle beim Zahnarzt gut. Wenn bruchgefährdete Zähne rechtzeitig erkannt und gerichtet werden, ist schon viel getan. Eine PZR in der Vorweihnachtszeit ist dann schon die Königsklasse der Vorbeugung. Ist der Biofilm entfernt, gibt es weniger Bakterien, damit auch weniger Säureproduktion und somit auch weniger Karies. Es dauert ungefähr 16 Wochen bis sich der Biofilm in seiner gesamten Schädlichkeit wieder aufgebaut hat. Zudem sollte man nicht über den ganzen Tag verteilt Süßes zu sich nehmen. Besser ist es einmal richtig zuzuschlagen und dann die Zähne zu putzen. Ist man nicht zu Hause, kann ein zuckerfreier Kaugummi, nach dem Genuss von Süßem schützend wirken. Am besten sind hierbei Kaugummis mit 100 % Xylit. Der Speichelfluss wird angeregt, die Säuren gebunden und verdünnt. Damit ist die Gefahr gebannt. Vorsicht auch bei Getränken. Glühwein, Punsch und Co, auch die alkoholfreien Varianten, sind wahre Zuckerbomben. Auch hier kann nach dem Genuss ein xylithaltiger Kaugummi helfen Karies zu verhüten. Wer zusätzlich Milchprodukte zu sich nimmt, sorgt besonders vor, weil diese beim Wiederaufbau des angelösten Zahnschmelzes helfen. Auch Fluoride helfen. Milch, Fisch, Tee, Meeresfrüchte und Walnüsse enthalten viel natürliches Fluorid und härten die Zähne aus. Ebenfalls kann Mundgeruch zum Problem werden, wenn die Bakterien ein langes Überangebot an Nährstoffen bekommen. Die Stoffwechselprodukte der Mikroorganismen können sehr unangenehm riechen. Daher ist es von Vorteil beim Zähneputzen, einen Zungenschaber zu verwenden, um Beläge von der Zunge zu entfernen. Häufig entsteht der Mundgeruch nämlich gerade dort.

Die Festtage können für unsere Zähne zum Härtetest werden. Doch das muss nicht sein. Man kann seine Zähne schützen und trotzdem Genießen.
Ich wünsche Ihnen eine frohe Weihnacht und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Es würde mich freuen, Sie 2016 wieder auf meinem Blog begrüßen zu dürfen. Nach der Weihnachtspause, geht es in der zweiten Januarwoche weiter.

Herzlichst
Ihr
Harald Böckle

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