Sehr viele Menschen fragen sich, wie kann es sein dass ich zweimal am Tag meine Zähne gründlich putze und dennoch ständig unangenehme und teure Behandlungen über mich ergehen lassen muss. Auch der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt hilft mir nicht meine Zähne gesund zu erhalten. Die Antwort ist relativ einfach. Zunächst wird bei einem Zahnarztbesuch nicht vorgesorgt, sondern nachgeschaut. Die in Deutschland vorherrschende Versorgungsform ist die Reparaturmedizin und nicht die Vorbeugung. Die Durchsichten sind sehr wichtig um Erkrankungen rechtzeitig zu Behandeln und Folgeschäden zu vermeiden, dennoch werden die Erkrankungen dadurch nicht verhindert. Nur Kinder zwischen dem sechsten und achtzehnten Lebensjahr bekommen auf Krankenkassenkosten eine Vorsorge in Form von Fissurenversiegelung, Fluoridierung und Putztraining. Erwachsene bekommen für eine professionelle Zahnreinigung bestenfalls einen Zuschuss in Form von Bonuspunkten. Wie schlecht das normale Zahnreinigen funktioniert, zeigt dass viele Menschen in unseren Breiten, ihre Zähne zweimal täglich putzen und trotzdem an Krankheiten leiden die mit mangelnder Mundhygiene in Verbindung stehen. Sowohl Karies als auch Zahnfleisch- und Zahnbettentzündungen betreffen heute immer noch große Teile der Bevölkerung.
Bakterien finden sich in unserer gesamten Mundhöhle. Gefährlich werden sie uns erst, wenn sie sich zu einem Biofilm organisieren. So wie eine Stadt ohne Kläranlage die umliegenden Gewässer mit ihren Abwässern zerstören würde, schädigen die Ausscheidungen der Bakterien im Biofilm die umgebende Zahnsubstanz (Karies), das Zahnfleisch (Gingivitis) und den Zahnhalteapparat (Parodontitis). Die Belagsbildung beginnt in den Zahnzwischenräumen der Backenzähne und Vorbackenzähne (kleine Backenzähne). Dann dehnt sich der Belag auf die Zahnzwischenräume der Frontzähne aus. Erst dann entsteht der Belag auf den Außenflächen der Backenzähne und Vorbackenzähne. Zuletzt bildet sich der Biofilm auch auf den Innenflächen der Zähne. Der Zahnzwischenraum ist damit der bevorzugte Bereich für Bakterielle Erkrankungen der Zähne (Karies), des Zahnfleisches (Gingivitis) und des Zahnhalteapparates (Parodontitis). Leider ist es mit einer herkömmlichen Zahnbürste nicht möglich, den Zahnzwischenraum gründlich zu reinigen. Dies gilt sowohl für Handzahnbürsten, als auch für die elektrischen Varianten. In diesen Zahnzwischenräumen findet sich jedoch der Großteil des Biofilmes. Der restliche Biofilm findet sich entlang des Zahnhalses und in den Grübchen der Kauflächen. Die Glattflächen der Zähne reinigen sich durch die Wischbewegungen der Zunge, der Wangen und der Lippen selber. Nimmt man keine Sanduhr, oder sonstige Zeitmesser zur Hilfe so werden die Zähne meistens nicht einmal eine Minute gereinigt. Dabei wird nur ein Bruchteil des Biofilmes abgelöst. Die große Masse des Belages bleibt in den Zahnzwischenräumen und im Zahnfleischsaum bestehen. Allerdings ist eine Zeitvorgabe zum Zähneputzen nicht wichtig. Die Zähne sollen nicht eine gewisse Zeit gereinigt werden, sondern sie müssen nach der Reinigung sauber sein. Man kann seine Zähne auch fünf Minuten lang reinigen und trotzdem nichts erreicht haben. Nicht nur das Putzen der Zähne ist ausschlaggebend für die Mundgesundheit. Da das Gleichgewicht zwischen den Bakterien und dem Immunsystem eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Krankheiten im Mund spielt, wird die Mundgesundheit auch durch Faktoren wie Rauchen, Ernährung, Medikamente, Psyche, allgemeine Erkrankungen und die Zusammensetzung des Speichels bestimmt. Die ersten Anzeichen für eine Erkrankung des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates sind Zahnfleischbluten und Mundgeruch. Ein sauberes, gesundes Gebiss, verursacht keinen Mundgeruch und gesundes Zahnfleisch blutet weder beim Essen noch beim Putzen.
Warum können sich die Biofilme derart gut entwickeln?
Die Mundhöhle ist für die Bakterien wie ein Brutkasten. Es ist warm und feucht, Bedingungen die diese Mikroorganismen lieben. Zudem ist unsere Ernährung nicht unseren natürlichen Bedürfnissen angepasst. Tiere halten wir artgerecht, uns selber nicht. Wir essen und trinken viel Zucker, auch in versteckter Form. Auch essen wir viel zu viele Kohlenhydrate. Brot und Nudeln gehören für die meisten von uns zu den Grundnahrungsmitteln, und versorgen uns mit Unmengen an Kohlenhydraten. Aus diesem Grunde funktionieren die meisten modernen Diäten auf der Basis von „Low Carb“, also durch die Reduzierung der Kohlenhydrate. Ist man die Kohlenhydrate nur in ihrer Natürlichen Form, also in naturbelassenen Nahrungsmitteln, ist dies sowohl für unsere Zähne als auch für den gesamten Organismus von Vorteil. Bei ausreichender Versorgung mit Zucker und Kohlenhydraten entwickelt sich der Biofilm massiv und muss zerstört werden, um keinen Schaden anrichten zu können. Die Reinigung mit der normalen Zahnbürste ist nicht effektiv. Die Borsten der Zahnbürste erreichen weder die Zahnzwischenräume noch die Grübchen auf den Kauflächen. Somit hat die Zahnbürste eigentlich weitgehend die Funktion fluoridhaltige Zahnpasta auf den Zähnen zu verteilen, also der täglichen Fluoridierung. Damit ist die Reinigungswirkung der normalen Handzahnbürste eher kosmetisch. Durch zu heftiges Putzen mit der Zahnbürste kommt es sogar zu Schädigung des Zahnes im Bereich des Zahnhalses. Man spricht von keilförmigen Defekten, die nichts anderes sind, als Auswaschungen am Zahnhals durch mechanischen Abrieb. Heiß – Kalt Empfindlichkeit kann das erste Anzeichen hierfür sein. Auch Zahnseide ist für die Reinigung der Zahnzwischenräume nur bedingt geeignet. Die Seitenzähne haben unterhalb des Kontaktpunktes oft Einziehungen, die Hohlräume bilden. Ein glattgespanntes Stück Zahnseide ist nicht in der Lage in diese Höhlung vorzudringen. Ohne Zahnzwischenraumreinigung durch Zahnzwischenraumbürsten oder Sticks wird die Mehrheit der bakteriellen Beläge nicht entfernt. Durch die Ähnlichkeit der Zahnzwischenraumbürstchen mit Flaschenbürsten, erreicht man alle Flächen der Zahnzwischenräume. Dabei wird der Biofilm zerstört und entfernt. Es ist ausreichend die Zahnzwischenräume einmal täglich mit den kleinen Bürstchen oder Sticks zu reinigen. Da die Zahnzwischenräume unterschiedlich groß sind, benötigt man auch unterschiedlich große Bürstchen. Am besten lässt man die Größen durch ein erfahrenes Prophylaxeteam der Zahnarztpraxis messen. Entlang des Zahnfleischsaumes reinigt man die Die Zähne mit einer Einbüschelbürste. Dies geschieht sowohl an den Innen- als auch an den Außenflächen der Zähne. Dabei geht man folgendermaßen vor. Man reinigt entlang des Zahnhalses bis sich die Zähne in den gereinigten Bereichen glatt anfühlen. Kontrolliert wird dies durch die Zunge. Beläge fühlen sich pelzig und rau an, während gereinigte Zähne glatt sind. Da man mit der Einbüschelbürste nicht schrubben kann, kommt es zu keinen Putzdefekten. Zugegeben, diese Methode zu erlernen erfordert Übung, sie hat jedoch viele Vorteile. Da man für diese Art der Zahnreinigung, wie auch bei der Benutzung von Zahnzwischenraumbürstchen, kein Wasser benötigt, ist man unabhängig vom Badezimmer und kann seiner Zahnpflege nachgehen wenn man Lust oder Zeit hat. Vor allem auf Reisen ist dies sehr vorteilhaft. Ein Bad benötigt man in diesem Fall nur für die Verwendung fluoridhaltiger Mundspüllösungen um die Zähne durch Fluorid zu schützen. Da diese Technik genauso wenig in der Lage ist die Fissuren der Zahnoberflächen zu reinigen, wie dies bei der herkömmlichen Putztechnik der Fall ist, macht es Sinn, die „Grübchen“ professionell in der Zahnarztpraxis versiegeln zu lassen. Dies ist nicht teuer, schützt aber enorm vor dem Eindringen der Bakterien in eben diese Grübchen. Dabei werden die Fissuren mit Kunststoff verschlossen. Durch die Selbstreinigung der Kauflächen und der seitlichen Glattflächen der Zähne, ist eine Reinigung dieser Flächen nicht nötig. Die Selbstreinigung erfolgt durch die Zunge, die Lippen und die Wangen. Die Einbüschelbürste wird wie ein Stift gehalten. Sie soll während des Putzvorganges in einem Winkel von 45° vom Zahn in Richtung Zahnfleisch gehalten werden. Dabei wird sie mit leichten hin und her Bewegungen über die Zahnoberfläche geführt. Beim Erlernen dieser Technik ist es wie beim Skifahren. Um Profi zu werden bedarf es eines Lehrers. Fragen Sie Ihren Zahnarzt nach der Putztechnik mit der Einbüschelbürste. Die meisten präventiv orientierten Zahnärzte kennen diese Putztechnik. Das Konzept dieser effektiven Putztechnik beinhaltet professionelle Grundreinigungen (PZR) in regelmäßigen Abständen (2- bis 4-mal im Jahr), den täglichen Gebrauch von Zahnzwischenraumbürsten oder Sticks und zweimal täglich den Gebrauch der Einbüschelbürste. Fluoride können durch entsprechende Mundspüllösungen zugeführt werden.
All dies wird Ihnen helfen Ihre Zähne gesund zu erhalten. Mehr Informationen über die Zahnputztechnik mit der Einbüschelbürste finden Sie unter folgendem Link: https://www.curaprox.com/de-de/cs-single-die-solotechnik Auch die Einbüschelbürste, genauso wie die Interdentalbürsten, sollte von Zeit zu Zeit gewechselt werden, da die Putzleistung mit der Zeit nachlässt. Bei diese Zahnputztechnik handelt es sich zweifelsohne um die Königsklasse des Zähneputzens. Es bedarf einiger Übung um diese Technik richtig anzuwenden, dafür ist sie allen anderen Putztechniken überlegen, da sie den bakteriellen Belag da angreift wo er entsteht.