Beginnt Gesund wirklich im Mund?

Ja, ich wage zu behaupten, Gesund beginnt tatsächlich im Mund. Denn, ab dem Moment der Geburt, nachdem die Nabelschnur durchtrennt ist, werden alle lebensnotwendigen Stoffe über den Mund zugeführt. Daher gehören gute Mundverhältnisse zu den grundlegenden Erfordernissen für allgemeine Gesundheit und Wohlbefinden.
Die vier Stützen des Wohlbefindens sind:
• Ausreichend Schlaf
• Ausgewogene natürliche Ernährung
• Bewegung an der frischen Luft wie Skifahren, Fahrradfahren, Schwimmen, Laufen
• Ausreichend trinken (mindestens 2 Liter täglich)

Eine Parodontitis beeinflusst Diabetes und kann sie verschlimmern. Da die Krankheit chronisch ist und nur kontrolliert aber nicht geheilt werden kann, gilt die erhöhte Aufmerksamkeit der Diabetiker für ihre Zahngesundheit ein Leben lang. . .Neueste Untersuchungen aus Finnland, USA und Deutschland erhärten den Verdacht, dass eine Zahnfleischentzündung (Parodontitis) ein verdoppeltes Herzinfarktrisiko nach sich zieht, das Schlaganfallrisiko verdreifacht und das Risiko einer Frühgeburt sich verachtfacht. . .+++ Die Verwendung dieses Bildes ist nur für redaktionelle Zwecke und ausschließlich in Bezug auf das Thema Zahnmedizin gestattet. Die Bearbeitung des Bildes ist nicht erlaubt, mit Ausnahme der Verkleinerung oder Vergrößerung sowie der technischen Aufbereitung zum Zweck der optimalen Vervielfältigung. Die Weitergabe dieses Bildes an Dritte und insbesondere der honorarpflichtige Vertrieb/die Speicherung in Bilddatenbanken iDiese Stützen sorgen für ein starkes Immunsystem, welches wir für unser Leben brauchen, denn es gelangen ständig neue Bakterien in den Mund. Dies passiert indem wir uns an den Mund fassen, oder Speisen und Getränke zu uns nehmen. Um zu verhindern, dass diese weiter in den Körper vordringen können, hat unser Körper einige Abwehrmechanismen, die er den Fremdlingen entgegenstellt. Unser Mundraum ist von über 600 Bakterienarten besiedelt. Diesen Bakterien stehen Antikörper aus unserem Speichel gegenüber. Die meisten dieser Bakterien sind harmlos und sorgen dafür, dass es fremde Bakterien nicht leicht haben, sich auf unseren Geweben anzusiedeln. Aus diesem Grunde werden sie von unserem Körper auch toleriert. Wir leben also in wechselseitiger Beziehung mit diesen Bakterien, aus welcher jeder seine Vorteile zieht. Auf unseren Zähnen bauen sich die Bakterien einen Biofilm auf, den so genannten Plaque, der sie vor äußeren Einflüssen schützt. So auch vor unserem Immunsystem. Wird dieser Plaque zu mächtig, so beginnen manche dieser Bakterien für unseren Zahnhalteapparat und unsere Zähne gefährlich zu werden. Durch Enzyme und Giftstoffe greifen einige dieser Bakterien das Zahnfleisch an und sorgen für Entzündungen. Diese sind deutlich sichtbar. Wird der Biofilm nicht bald durch gründliches Zähneputzen entfernt, entzünden sich auch der Zahnhalteapparat und der Knochen. In den Bereichen, wo sich die Speicheldrüsenausgänge befinden, wird der Biofilm bald sichtbar, da er dort mineralisiert und zu Zahnstein wird. Dieser ist mit häuslichen Maßnahmen nicht mehr zu entfernen und kann nur in einer Zahnarztpraxis beseitigt werden. Auch in den Zahnzwischenräumen bleiben meist größere Mengen des Biofilmes zurück und können dort ihr zerstörerisches Werk weiterführen. Bei gesunden Menschen wird die Entzündung durch das Immunsystem lange Zeit unterdrückt. Daher ist die Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) eine schleichende Erkrankung, die lange nicht bemerkt wird. Durch hormonelle Schwankungen wie sie in der Pubertät, der Schwangerschaft und auch den Wechseljahren auftreten, tritt eine verborgene Parodontitis rasch zu Tage. Die Erkrankung der Zähne und des Zahnhalteapparates betreffen jedoch nicht nur die Gewebe im Mund. Durch die kranken Zähne und das entzündete Zahnfleisch können schädliche Bakterien in unsere Blutbahn und damit in unseren Körper gelangen. Längst ist bekannt, dass diese Bakterien auch an verschiedenen Allgemeinerkrankungen beteiligt sein können.
So zum Beispiel an:
• Herzinfarkt
• Herzbeutelentzündung (Endokarditis)
• Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) => Erschwert das Einstellen des Blutzuckerspiegels.
• Schlaganfall
• Frühgeburten in der Schwangerschaft
• Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)
• Osteoporose (Knochenschwund)
• Rheumatoider Arthritis (Rheuma)
• Alzheimer
• Sepsis (Blutvergiftung)
Es wird auch der Zusammenhang zwischen Parodontalbakterien und der Entstehung von Krebserkrankungen diskutiert. Blutendes Zahnfleisch ist also nicht nur ein Warnsignal für Zahnfleischprobleme, sondern auch ein Eintrittstor, durch welche Bakterien den Weg in unseren Körper finden. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, Karies, Zahnfleischentzündungen und Entzündungen des Zahnhalteapparates behandeln zu lassen. Die Behandlung des Zahnhalteapparates geschieht durch den Zahnarzt und hat drei Phasen. In der Hygienephase erhält der Patient eine Unterweisung in die effektive häusliche Mundhygiene und wird aufgeklärt, auf welche Weise die Zahnzwischenräume gereinigt werden können. Danach beginnen regelmäßige professionelle Zahnreinigungen, bei denen die kritischen Stellen am Zahnfleischrand und im Zahnzwischenraum gereinigt werden. Auch wird der Umgang mit den Zahnzwischenraumbürstchen nochmals erklärt und geübt. Nimmt die Zahnfleischentzündung spürbar ab, kommt es zur eigentlichen Therapie des Zahnhalteapparates. Dabei werden die Zahnfleischtaschen durch den Zahnarzt ausgereinigt. All diese Maßnahmen bringen jedoch wenig, wenn keine regelmäßige Nachbehandlung stattfindet. Man nennt diese eine unterstützende Parodontaltherapie (UPT). Bei dieser Behandlung werden die Zähne in regelmäßigen Abständen, meist vierteljährlich, wie bei der professionellen Zahnreinigung gereinigt. Kleine Entzündungen werden sofort nachbehandelt, damit die abgeheilten Entzündungen nicht erneut auftreten. Wichtig ist, dass man sich im Klaren ist, dass die Zahnbettentzündung eine chronische Erkrankung ist, die einer lebenslangen Behandlung bedarf. Nur auf diese Weise sind die Zähne und der Knochen auf lange Sicht zu erhalten.
So banal einem Zahnfleischbluten auch vorkommen mag, es ist ein ernst zu nehmendes Warnsignal und zeigt, dass das Zahnfleisch entzündet ist. Solange der Knochen nicht betroffen ist, kann die Erkrankung noch geheilt werden. Ist erst einmal der Knochen betroffen, lässt sich die Erkrankung nur noch durch eine lebenslange Therapie behandeln. Dabei sind nicht nur die Zähne gefährdet. Schnell kann sich die Erkrankung, durch Verschleppung von Bakterien in der Blutbahn, zu einem Problem für den ganzen Körper entwickeln.

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