Kariesfrei durchs Kleinkindalter

Welches Verhältnis ein Kind später einmal zur Zahnpflege hat entscheidet sich schon in den ersten Lebensmonaten. Wird ein Kind liebevoll aber konsequent an die Zahnpflege gewöhnt, wird es später ein Bedürfnis haben die Zähne zu pflegen. Ebenso verhält es sich mit der Ernährung. Hat man sein Kind erst einmal an zuckerhaltige Getränke und Speisen gewöhnt, ist es nicht mehr so einfach wieder davon abzubringen.

In der Regel brechen die Zähne in folgender Reihenfolge durch: 6 bis 8 Monate – untere Scheidezähne 8 bis 12 Monate – seitliche unteren und alle oberen Schneidezähne 12 bis 16 Monate – erster Backenzahn 16 bis 20 Monate – Eckzähne 20 bis 30 Monate – zweiter MilchbackenzahnEs ist entscheidend für die lebenslange Zahngesundheit, dass mit der Zahnpflege früh begonnen wird. Auch das Trinken aus offenen Bechern wirkt sich vorteilhaft für den Erhalt der Zahngesundheit aus. Von Anfang an kann bei Säuglingen spielerisch, durch Neugieriges in den Mund schauen und Massage des Kieferkammes, das Interesse an der Mundhygiene geweckt werden. Diese Massage kann mit dem sauberen Finger oder einer weichen Kinderzahnbürste durchgeführt werden. Der liebevolle Blick der Bezugsperson lässt das Kind die Mundpflege als positiv empfinden. Die Massage des Kieferkammes sollte mit liebevollen, vorsichtigen und sanften Bewegungen ausgeführt werden. Dabei sollte beruhigend erzählt werden, was man gerade macht. Nach dem 4. Lebensmonat erscheinen die ersten Milchzähne. Wichtig für die Zahnpflege ist es, dass das Zahnpflegeritual zur Gewohnheit wird und der Wohlfühleffekt im Vordergrund steht. Das Prophylaxeteam der Zahnarztpraxis zeigt ihnen gerne wie eine Kieferkamm-Massage durchgeführt wird. Da Säuglinge und Kleinkinder gerne aktiv begreifen, kann man die so genannte orale Phase nutzen, um dem Kind den Umgang mit der Zahnbürste spielerisch lernen zu lassen. Durch gemeinsames Zähneputzen, kann das Kind nachahmen was es bei seiner Bezugsperson sieht. Unterstützt werden kann das Zähneputzen mit Zahnputzliedern. Man findet diese reichlich im Internet. Sind die Zähnchen erst einmal durchgebrochen sollte darauf geachtet werden, dass die Zähne mit der KAI – Putztechnik geputzt werden.

KAI bedeutet:
• K => Kaufläche. Die Kauflächen werden bei offenem Mund, mit schrubbenden Bewegungen geputzt.
• A => Außenfläche. Die Außenflächen werden bei geschlossenem Mund, mit kreisenden Bewegungen geputzt.
• I => Innenfläche. Die Innenflächen werden bei offenem Mund, mit fegenden Bewegungen von rot nach weiß geputzt.

Bei Säuglingen sollten zur Zahnpflege zwei Zahnbürsten angeschafft werden. Eine für das Kind, welches darauf nach Herzenslust herumkauen kann, und eine zum Putzen nach der KAI-Technik durch die Eltern. Je früher Kinder mit der richtigen Mundpflege vertraut gemacht werden, desto besser. Die Zähne sollten ab dem ersten Zähnchen mit einer weichen Zahnbürste, oder anfangs mit einem Wattestäbchen gereinigt werden. Zu Beginn geschieht dies ohne Zahnpasta. Ab 1,5 – 2 Jahren beginnen die Kinder mit eigenen Putzversuchen. Die Eltern sollten aber auf jeden Fall nachputzen. Sobald das Kind ausspucken kann, ungefähr ab dem 2-3 Lebensjahr kann zum Schutz der Zähne, auch mit kleinen, erbsengroßen Portionen Kinderzahnpasta (maximal 500 ppm Fluor) geputzt werden. Zweimal am Tag mit fluoridhaltiger Zahnpasta zu putzen wird als ausreichend betrachtet. Dauernuckeln an Nuckelflaschen mit gesüßten oder säurehaltigen Getränken verursachen Nuckelflaschenkaries. Durch das Umspülen der Zähne werden die Milchzähne zerstört. Daher sollten die Flaschen nur zu den Mahlzeiten, oder wenn das Kind Durst hat gereicht werden. Hauptsächlich sollten ungesüßte Tees und stilles Wasser getrunken werden. Zu beachten ist auch, dass gerade vermeintlich gesunde Fruchtsäfte, von Natur aus sehr viel Zucker enthalten, der zu Karies führen kann. Ab dem ersten Lebensjahr können Kinder an Tassen und Becher gewöhnt werden.
Es ist eine wichtige Aufgabe der Eltern, ihrem Kind die Zahnpflege nahe zu bringen. Beginnend mit der Massage des Kieferkammes, dem ersten putzen frisch durchgebrochener Milchzähne mit Wattestäbchen, bis hin zum Putzen der Zähne mit weichen Kinderzahnbürsten und Kinderzahnpasta. Auch sollten schon bald erste Besuche beim Zahnarzt eingeplant werden. Auch wenn dort nicht viel getan werden kann, gewöhnt sich das Kind an die Umgebung und entwickelt später keine Ängste. Zahnpflege soll Spaß machen da sie uns das ganze Leben lang begleitet. Kombiniert man gute Mundhygiene noch mit gesunder Ernährung läuft im Mund alles rund.

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